auf ein Bier mit Aron King and his Ferriday Rockers

»Aron King and his Ferriday Rockers« haben für sich als Band einen anderen Weg gewählt, als sonst in der Szene üblich ist. Für sie stand von Anfang an fest, ihr Ziel ist es, sowohl das Publikum außerhalb der Szene, wie auch innerhalb der Szene mit ihrer Musik zu erreichen – und das klappt mit großem Erfolg! Mit ihren sehr authentischen Coversongs, welche sehr nah am Original liegen, im Zusammenhang mit der großartigen Stimme des Sängers Aron King (Mark) können sie mehr als überzeugen und sorgen für absolute Begeisterung!
Ich habe den vier Jungs einmal ein paar Fragen gestellt …

Aron King and his Ferriday Rockers

Gesang/Rhythmus Gitarre: Mario „Aron King“ Müller
Schlagzeug: Oliver Clayton
Gitarre: Semmel
Kontra- und E-Bass: Gerd Schmidt

weitere Infos:

Facebook: Aron King and his Ferriday Rockers
YouTube: Aron King and his Ferriday Rockers

Interview:

von Chris Weidler

Rockin‘ and Rollin‘: Wer seid ihr und für welche Musik steht ihr?

Aron King and his Ferriday Rockers: Wir sind ein Rock’n’Roll/Rockabilly – Trio in „klassischer“ Besetzung plus Sänger.
Gesang/Rhythmus Gitarre: Mario „Aron King“ Müller, Schlagzeug: Oliver Clayton, Gitarre: Semmel, Kontra- und E-Bass: Gerd Schmidt. Wir präsentieren den ursprünglichen, schnörkellosen Rock’n’Roll wie ihn Elvis Presley und sein Begleit-Trio und andere Rock’n’Roll Stars in den frühen 50er Jahren dargeboten haben. Anfänglich haben wir uns aufgrund von Marios grandioser Stimme nur auf Elvis Songs konzentriert, spielen aber mittlerweile auch von vielen anderen Interpreten Stücke nach.

Rockin‘ and Rollin‘: Wie kam es zu der Idee zu »Aron King and his Ferriday Rockers« und wie habt ihr euch als Band zusammengefunden?

Aron King and his Ferriday Rockers: Mario meldete sich auf eine klassische Anzeige im Netz. Oli suchte witzigerweise eigentlich einen Sänger für eine Teddyboy Band. Er war direkt geflasht von Marios Stimme. Das gesamte Konzept wurde kurzerhand über Bord geworfen. Die Idee war dann eine wirklich gute, authentische Rock’n’Roll TOP 100 Band auf die Beine zu stellen. Sozusagen als Gegenpart zu den vielen 0815 Rock’n’Roll Top 100 Schrott-Combos mit Synthesizer auf der Bühne welche die Stadtfeste und Oldie Veranstaltungen fluten und ihren seelenlosen Kram runterleihern.
Dies erschien uns gewissermaßen als eine Art Marktlücke, weil sich in diesem Metier wirklich unfassbar viel Müll tummelt. Plan war damit nicht groß in der Szene zu landen, sondern eben richtig guten, nachgespielten 50s Rock’n’Roll vor normalem Publikum zu präsentieren.
Da wir uns untereinander schon länger kennen, fanden wir hier schnell raus, dass wir uns da gedanklich schon recht nahe waren. Und so fand sich in relativ kurzer Zeit diese Band zusammen.

Rockin‘ and Rollin‘: Ich finde euer musikalisches Konzept einfach klasse. Songs nah am Original covern, dabei aber leicht euren eigenen Touch mit hineinbringen. Das in Kombination mit Marios genialer Stimme und eurer perfekten musikalischen Begleitung. Aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Wie seht ihr selber euer musikalisches Konzept und war das von Anfang an der Gedanke gewesen?

Aron King and his Ferriday Rockers: Einen eigenen Touch mit reinbringen ist gar nicht beabsichtigt. Aber das bleibt eben nicht aus. Wir versuchen, das so gut wie es geht zu covern. Wir haben unser Konzept, wie schon gesagt, als Marktlücke in der Rockabilly/ Rock’n’Roll Welt gesehen. Der Gedanke war, eine gut groovende, einfach gehaltene Besetzung ins Leben zu rufen, mit der man auch kommerziell erfolgreich sein kann. Viele Bands in der Rockabilly-Szene haben da ein größeres Problem. Da wir ja alle auch diese Höhen und Tiefen kennen, lag der Gedanke nahe, mal andere Wege zu beschreiten. Dazu gehört aber eben auch, aus der Rockabilly-Szene raus, vor ein normales Publikum zu treten.

Rockin‘ and Rollin‘: Am Anfang hattet ihr die Sorge, ihr hättet einen schweren Stand in der Rock’n’Roll-Szene. Die Sorge hat sich erledigt, oder gibt es noch Skeptiker?

Aron King and his Ferriday Rockers: Skeptiker und vor allem Missgunst gibt es immer und überall. Vorbehalte gegen jemanden der wie Elvis klingt, gab es vor allem in der Rock’n’Roll-Szene schon immer. Man kann alles covern, von Jerry Lee Lewis über Johnny Cash bis zu Roy Orbison, aber Elvis ist ein rotes Tuch. Diesen Damm haben wir irgendwie gebrochen. Wir sind für kommendes Jahr auch auf einigen Top Szene Veranstaltungen gebucht und das spricht ja letztlich für sich. Wir haben uns unser Publikum mittlerweile, und das in kurzer Zeit, erspielt.

Rockin‘ and Rollin‘: Aber euer Publikum ist auch außerhalb der Rock’n’Roll-Szene, wie wichtig ist es, als Band so ein gemischtes Publikum zu erreichen und zu begeistern?

Aron King and his Ferriday Rockers: Man erreicht eben ein größeres Publikum, wenn man vor normalen Leuten spielt. Und dieses Publikum ist sehr dankbar. Es macht einfach Spaß. Früher haben wir das anders gesehen. In jungen Jahren, unterwegs mit unserer Szeneband, war das fast schon ein rotes Tuch außerhalb der Szene zu spielen. Aber die Szene selbst verändert sich stark. Die Oldschool-Teds aus den 80ern gehen immer seltener vor die Tür und es kommen neue, andere Leute hinzu. Da muss man einfach mal andere Wege gehen als Musiker und zulassen bzw. befürworten, dass sich das Publikum durchmischt. Heut stehen da 80s Teds neben Baseballs Fans und 80-jährigen Tänzern die alle Spaß haben bei unserer Show. Das ist doch toll!

Rockin‘ and Rollin‘: Von der Resonanz her, gibt es da ein Unterschied zwischen Szenepublikum und dem „normalen“ Publikum?

Aron King and his Ferriday Rockers: Ja, definitiv. Allgemein kann man sagen, dass normales Publikum weniger voreingenommen ist. Sie sind oft begeisterungsfähiger, weil sie schlicht nicht ständig mit Rock’n’Roll umgeben sind. Wer hunderte Rock’n’Roll Konzerte im Leben besucht hat, und mindestens schon 50 verschiedene Versionen von Blues Suede Shoes live gesehen hat, hat eben eine ganz andere Erwartungshaltung. Wir sind da schlicht open minded.

Rockin‘ and Rollin‘: Mittlerweile seid ihr als Band sehr gefragt, habt ihr mit dem Erfolg gerechnet?

Aron King and his Ferriday Rockers: Tja, was ist Erfolg? Für uns ist, nachdem wir alle seit Jahrzehnten Musik – in erster Linie Rock’n’Roll Musik machen, Erfolg mit Musik immer auch verbunden mit einem zumindest rudimentären kommerziellen Erfolg. Die Belohnung für den Musiker ist, wenn möglichst viele Menschen einen sehen möchten. Sozusagen als Entlohnung für die Mühen, die man sich im Proberaum macht. Dafür wird ein Eintritt gezahlt; die Band erhält eine Gage. Wer diesen Erfolg als Musiker nicht hat, fristet oft sein Dasein als ewige Hut-Band, oder als ewige Vorgruppe bekannterer Größen, wo das Publikum meistens draußen steht, wenn man spielt, bis der Hauptakt kommt. Oder es kommen eben nur Leute, die deswegen kommen, weil es keinen Eintritt kostet und ihnen letztlich die Band fast egal ist, die da spielt. Hauptsache es gibt irgendein Gedudel, während man ein Bier trinkt. Wir wussten, dass wir das zumindest nicht wollen und auch nicht machen werden. Wir sind allerdings selber sehr überrascht, wie gut das bei uns läuft. Wir waren zwar alle sehr von Marios Stimme begeistert, sonst hätten wir das hier auch nicht auf die Beine gestellt, aber, dass wir so erfolgreich werden, hätten wir nicht gedacht. Den Erfolg möglich gemacht haben auch Menschen, die uns buchen. Die Teddyboys1983, die Rock’n’Roll City Jamboree, der Rockabilly Frühschoppen, Rock’n’Roll bei Rickermanns, die Golden Oldies Wettenberg oder auch das Hasseröder Burghotel in Sachsen-Anhalt wo wir kommendes Jahr allein mindestens 4-6 Auftritte haben werden.

Rockin‘ and Rollin‘: Ihr gebt den Songs, die ihr covert euren ganz eigenen Touch und bleibt dabei eng an dem Original. Wie wichtig ist euch diese Authentizität?

Aron King and his Ferriday Rockers: Viele Bands die 50s Rock’n’Roll covern und vorgeben dabei authentisch zu sein, vermitteln das Original oft so schlecht wie irgendein amerikanisches Oktoberfest das Original in München. Es ist sehr oft billiger Fake. Da hilft auch nicht die Ausrede mit der persönlichen Note. Ein paar billige Ray Ban, China Baseballjacken, affektiertes Gehampel gepaart mit Klängen aus dem Roland Synthesizer sind eben kein authentischer Rock’n’Roll, sondern ganz simpel ausgedrückt Scheißdreck. Wir in der Band sind alle Rock’n’Roller, die Musik machen. Nicht andersrum. (Spruch ist entliehen von Ele Koch. Passt aber). Diese Bands gibt es wie Sand am Meer. Sicher auch ein Grund für unseren Erfolg.

Rockin‘ and Rollin‘: Mario, gleich zwei Fragen an dich. Du bist als Elvis Imitator megaerfolgreich und hast einiges an großartigen Preisen dafür erhalten. Dein Gesang und Stimme ist beeindruckend! Wann hast du bemerkt, dass du solch ein Talent hast, und wie kam die Idee als Elvis Imitator aufzutreten?

Mario: Ich wusste nicht, dass ich so singen kann. Man selbst hört sich ja auch immer anders. Aber wenn andere sagen, dass ich mich ziemlich ähnlich anhöre, freut mich das natürlich.
Aber es hat so angefangen dass ich mit meinen Eltern, die große Elvis Fans sind, im Teenager Alter bei einer Elvis Tribute Show war und ich so fasziniert war, das ich das auch machen wollte. Dann habe ich einfach gemacht. Als meine Eltern bemerkt haben, dass ich es wirklich ernst meine, haben sie mir professionellen Gesangsunterricht ermöglicht bei einer Gesangslehrerin von der Folkwang. Und jetzt bin ich da, wo ich bin, und tue das, was mir Spaß macht. Ich mache Solo 70s Elvis Auftritte, trete aber auch mit einem großen Las-Vegas-Orchester auf. Oli brachte mich auf die Idee mit einer 50s Elvis Auskopplung. So haben wir angefangen und dann Stück für Stück weitere Songs dazu genommen. Roy Orbison, Chuck Berry, Jerry Lee Lewis, Fats Domino, aber auch Shakin Stevens, Matchbox usw. Aber eben alles mit einer Stimme, die wie die von Elvis klingt. Scheint zu gefallen.

Rockin‘ and Rollin‘: Wenn ihr an einem neuen Song arbeitet, wie gehst du persönlich vor, damit du dich in den Songs einleben kannst und ihn dann so interpretieren kannst, dass er für dich perfekt ist?

Mario: In erster Linie nehme ich mir das Original, um rauszuhören, was wichtig ist für diesen Song. zB. gibt es immer markante Stellen im Song. Und dann setzte ich mich hin, arbeite so lange, bis es für mich passt. Ich singe keinen Song wie das Original, was auch nicht mein Bestreben ist.

Rockin‘ and Rollin‘: 2024 scheint in puncto Buchungen weiterhin für eine gute Entwicklung zu sorgen. Habt ihr da noch Kapazitäten frei, oder seid ihr schon fast ausgebucht?

Aron King and his Ferriday Rockers: Da jeder von uns auch noch andere Projekte/Bands hat, fehlt nicht mehr viel, damit wir sagen können: Wir sind 2024 ausgebucht. Wir haben bereits angefangen für 2025 zu booken. Aber da wir die Band mit viel Herzblut betreiben und wir einfach viel Spaß miteinander und natürlich unserem Publikum haben, nehmen wir an, was machbar ist. Dafür machen wir schließlich Musik. Wir bekommen mehr Angebote als wir spielen können und sind schnell in der Komfortzone angekommen uns aussuchen zu können, wo wir spielen. Dafür sind wir mehr als dankbar.

Rockin‘ and Rollin‘: Gibt es schon Gedanken an eine CD Veröffentlichung oder ist das etwas, wozu ihr aktuell noch keine Bestrebungen habt?

Aron King and his Ferriday Rockers: Da würden wir doch einfach derzeit lieber auf das Original verweisen. 50 Million people can´t be wrong 😉
Aber wer weiß, den Gedanken eigene Songs zu verwirklichen haben wir schon. Wir spielen aber eben sehr gerne live. Das macht uns am meisten Spaß. Und solang da so viele Angebote kommen, machen wir das auch. Abwarten….
Zurzeit sind allerdings ein, zwei Musik-Clips in Planung bzw. in Arbeit.