auf ein Bier mit Mason Dixon Hobos

Die »Mason Dixon Hobos« sind eine energiegeladene Rockabilly- und Rock’n’Roll-Band, die 1989 in Mannheim gegründet wurde und nach einer Auszeit seit 2002 wieder mit ihrer Musik live auf der Bühne und auch mit ihrem letzten Album »Big Thrill« das Publikum sehr begeistert. Ihre Musik aus fetten Rock’n’Roll, einer ordentlichen Portion Rockabilly und dazu Blues- und Country-Einflüsse sorgt für Spaß pur und zieht richtig mit. Grund genug, einmal den Jungs ein paar Fragen zu stellen!

Mason Dixon Hobos

Holger Münch: Gesang
Christian Reschke: Gitarre
Christian Ruh: Gitarre
Heiko Albrecht: Bass
Markus Meggle: Schlagzeug

weitere Infos:

Website: www.masondixonhobos.de
Facebook: Mason Dixon Hobos
YouTube: Mason Dixon Hobos

Interview:

von Chris Weidler

Rockin‘ and Rollin‘: Moin, dann stellt euch bitte einmal kurz vor. Wer seid ihr und für welche Musik steht ihr?

Christian Ruh: Ein großer Teil der »Hobo-Magic« ist, dass sich 4/5 tel der Band schon seit der Jugend kennt und in dieser oder anderen Zusammensetzungen, schon seit eh und je miteinander Musik macht. Wir sehen uns als Rock’n’Roll Band mit vielen Facetten. Da ist auch immer gerne ein bisschen Country, Hillbilly aber auch Psychobilly und eben Rock’n’Roll am Start. Alles in allem ein Kessel Buntes aus dem, was wir gerne selbst so hören.

Rockin‘ and Rollin‘: »Mason Dixon Hobos« ist ein Bandname, der im Kopf bleibt und man sofort eine Verbindung zu der »Mason-Dixon-Linie« hat, welche die historische Grenze zwischen den Nord- und den Südstaaten der USA bildet. Eine Grenzlinie die z.B. in Songs von Johnny Cash (Hey, Porter) und Mark Knopfler (Sailing to Philadelphia) schon Einfluss hatte. Wie seid ihr auf den Namen gekommen und hat er einen Bezug zu der »Mason-Dixon-Linie«?

Christian Ruh: Der Name entstand bei einem Kneipenbesuch von Holger und Nolli. In der Bar stand ein Whiskey namens Hobo und nach ein paar Schnäpschen und wilder Rock‘n‘Roll Laberei kamen wir auch auf die Grenze zwischen Nord- und Südstaaten, welche die Herren Mason und Dixon zogen. Schwups war der Name entstanden.

Rockin‘ and Rollin‘: Vier Köpfe und vier Geschichten. Wie seid ihr persönlich zur Musik gekommen?

Holger & Markus: Markus und ich sind mit einer Kiste Bier über die Neckarbrücke gelaufen, während mir Markus erzählte, dass er Schlagzeug spielt und mich fragte, ob ich auch ein Instrument spielen kann. Ich: “Nein“. Ok dann gründen wir jetzt ne Band und du singst halt ;)‚. Wir grübelten auch schon über Bandnamen nach, bevor wir auch nur einen Song konnten: Bri Cats, Zünd Cats, etc.¦.

Christian Reschke: Ich glaube, es war mein älterer Cousin der Mitte der 80er die ersten Rockabilly und Psychobilly Schallplatten hatte und somit diese Musik in unsere Hometown Hemsbach gebracht hat. Meiner Mutter ihr Exmann hatte, damals eine Westerngitarre zu Hause rumstehen. Die habe ich mir gepackt und die ersten Songs gelernt und dann recht schnell meine erste E-Gitarre eine Telecaster gekauft. So kam dann neben BMX fahren und Skateboarden noch Musik dazu und schnell hatten wir unsere erste Psychobilly Band »The Roadrunners«. Und am Kontrabass war der Heiko. 😉

Heiko: In der frühen Jugend, als wir aktiv BMX gefahren sind, hatten wir Kontakt zu einer Truppe aus England. Die haben uns dann mal bei uns zu Hause in Deutschland besucht und der Kerl, der bei mir übernachtet hat, hatte eine »King Kurt« Kassette dabei – das hat mich total geflasht. Als ich bei meinem ersten Konzert im Heidelberger Schwimmbad Musik Club die Band »Batmobile« gesehen habe, war es um mich geschehen. Mir war klar: Das, was die da am Bass machen, will ich auch machen. Kurz danach dann die erste Band zusammen mit Christian, die »Roadrunners«. 1991 bin ich dann bei den »Hobos« eingestiegen, von wo die musikalische Reise immer weiterging.

Christian Ruh: Ich habe als Kind sechs Jahre lang Violine gespielt, hat eigentlich Spaß gemacht, nur hatte ich keinen Bock mich auf ne Bühne zu stellen und da was zu spielen so wie das meine Lehrerin und meine Eltern wollten, also hab ich mit 11 Jahren aufgehört.
Mit 13 hat mir so ein Typ mit „schmierigen Haaren“ drei Akkorde auf der Klampfe gezeigt. Kurze Zeit später hatte ich ne E-Gitarre und innerhalb von 6 Wochen stand ich mit `ner Punk Band auf der Bühne. Das machte dann wieder Spaß.

Rockin‘ and Rollin‘: Ihr habt euch 1989 gegründet, 1990 euren ersten offiziellen Auftritt gehabt und seit dem sehr erfolgreich im In- und Ausland auf Tour gewesen, bis sich die Band 2000 aufgelöst hatte. Ich glaube, 2002 hattet ihr euer Comeback auf dem Rock’n’Roll Weekender in Waldorf, wo ihr eigentlich nur einen einzige Gig als Dankeschön an Andy Widder spielen wolltet. Was gab da den Ausschlag wieder als Band durchzustarten?

Christian Ruh: Schon bei der Vorbereitung auf den Gig bei Andy Widder haben wir gemerkt, wie viel Spaß uns das gemeinsame Musikmachen macht und was wir die ganze Zeit vermisst haben. Der Abend war der Hammer und auch das Publikum hatte einen Mordsspaß – also wurde bei der Afterparty in entsprechender Bierlaune alles klar gemacht und los ging’s.

Rockin‘ and Rollin‘: Euer musikalischer Stil, Rockabilly mit Einflüssen aus Rock’n’Roll, Psychobilly, Blues und Country gefällt mir sehr. Aber auch eure ganz eigenen Interpretationen bekannter Songs sind genial. Besonders hat mich eure Interpretation von »Fortunate Son« von »Creedence Clearwater Revival« umgehauen. Schon die ersten Töne des bekannten Riffs des Songs ließen mich aufhorchen und dann kamt ihr mit eurer Rockabillyversion des Songs. Genial gemacht! Wie seid ihr auf die Idee gekommen diesen Song als Rockabilly-Cover zu interpretieren?

Christian Ruh: Wir alle finden »Creedance Clearwater Revival« ist ne geile Band und bei dem Song hatten wir eine große Überschneidung bei der Beliebtheit – so waren wir uns schnell einig, den machen wir. Die Version ist letztendlich durch gemeinsames Ausprobieren im Proberaum entstanden – da hatte, anders als sonst, vorher keiner ne fertige Idee im Kopf.

Rockin‘ and Rollin‘: Wie entstehen eure Songs? Hat einer die Idee und stellt sie den anderen vor, um sie dann gemeinsam auszuarbeiten, oder gibt es eine gewisse Arbeitsaufteilung? Und woher holt ihr eure Inspiration und Ideen zu euren eigenen Songs?

Christian Reschke: Ich habe noch jede Menge Songs von meiner früheren »Rockin Dynamite« die nie aufgenommen worden sind. Einige davon wie »No Looking Back« oder »Best Looking Girl« sind ja schon auf MDH Tonträgern gelandet. Davon gibt es noch einige mehr aber. Ansonsten nehme ich meine Ideen und Grooves kurz mit Logic auf, um die Ideen festzuhalten, und schon eine Idee vom Song mit in die Probe zu bringen.

Heiko: Ich schreibe manchmal einfach ein paar Songtexte, wenn mir ein bestimmtes Thema durch den Kopf geht, von dem ich meine, das könnte man mal in einem Song verwerten. Die liegen oft lange rum und wenn wir mal wieder was Neues machen wollen, hat der ein oder andere schon als Vorlage gedient. Das meiste probieren wir aber eh gemeinsam im Proberaum aus.

Rockin‘ and Rollin‘: Und nach welchen Kriterien sucht ihr euch die Coversongs aus, welche ihr dann mit euren ganz eigenen Stil interpretiert?

Christian Ruh: Wir hören alle viel Musik und wenn einem was gefällt, schickt er einen Link zum Song in die Band WhatsApp-Gruppe. In der Probe wird dann darüber gesprochen und der ein oder andere Song wird ausprobiert. Nicht jeder passt, aber wenn einer passt, dann bleiben wir dran.

Rockin‘ and Rollin‘: Euer letztes Album »Big Thrill« erschien 2015 bei Part Records und für mich persönlich eine erstklassige Mischung aus euren eigenen Songs und Coversongs, welche ihr sehr gut in eurem Stil interpretiert. Gefällt mir super! 2015 ist schon eine Weile her, gibt es schon Pläne für ein neues Album?

Christian Ruh: Eins ist sicher: Das wird nicht das letzte Album gewesen sein. Es gibt schon einige neue und alte eigene Songs sowie coole neue Cover Songs, die aufgenommen werden wollen. 2025 also zehn Jahre nach dem Letzten wär doch ein gutes Ziel …

Rockin‘ and Rollin‘: Wenn man nach eurem Album »Big Thrill« stöbert, findet man es als Stream, aber nicht als CD, dabei gibt es das Album auch als CD. Gibt es hierzu einen besonderen Grund und wo kann man es käuflich erwerben?

Christian Ruh: Das Album haben wir selbst finanziert, aufgenommen und auch die CDs produziert. Es hat sich schlichtweg einfach keiner um den Vertrieb gekümmert. Wir bringen demnächst dem Andy Widder ein Paar Kartons CDs vorbei, dann kommt das auch in die entsprechenden Shops. Oder ihr schickt uns direkt eine Mail an info@masondixonhobos.de oder kauft eine bei einem unserer Konzerte!

Rockin‘ and Rollin‘: Wo kann man euch demnächst auf der Bühne sehen?

Christian Ruh: Die aktuellen Dates findet ihr immer auf www.masondixonhobos.de. Die meisten Gigs sind rund um Mannheim aber wir würden auch gerne mal wieder in Szeneclubs oder Festivals fern der Heimat spielen.