auf ein Bier mit The Polecats

Die »Polecats« sind eine der Bands, die seit den 80er bis heute für mich persönlich wirklich Kultstatus haben. Schon vom ersten Song an haben sie mich, sowohl auf Platte wie auch live, einfach umgehauen. Es war anders, es war wild, es war WOW. Umso mehr freue ich mich, dass sich Gelegenheit gefunden hat mit John Buck, dem Schlagzeuger der »Polecats«, ein paar Worte auszutauschen und dabei kam dieses Interview zu Stande.

The Polecats

The Polecats:
Tim Polecat – Vocals
Boz Boorer – Guitar
Phil Polecat – Double Bass
John Buck – Drums
Plattenfirma: -
Booking: polecats(at)madcapmugs.com
Weitere Infos:
- Webseite: The Polecats
- Facebook: The Polecats

Interview:

rockin and rollin: Ich kann mich noch ziemlich genau daran erinnern, es war Anfang der 80er und ich war bei einem Kumpel gewesen, als er mir eine neue CD von so ner britischen Rockabilly-Band vorgespielt hatte .. es war die »Polecats Are Go« gewesen und sie hatte mich einfach umgehauen. Wild, Crazy, punkig, völlig anders als der ganze andere Rockabilly, der damals so zu hören war. Und diese Begeisterung ist bis heute geblieben. Wie kam es zu der Idee zu diesem punkigen Rockabilly Sound?

John Buck: Ich denke, es war ein »natürlicher Prozess«. Es passte zu der Art von Musik, welche wir auch hörten. Ein paar Punk, einige Glam Rock und natürlich Rock’n’Roll Bands wie »Crazy Caven« etc.

rockin and rollin: Wie habt ihr euch damals als Band zusammengefunden?

John Buck: Die Band wurde in Mill Hill North London »geboren«, wo Tim, Phil, Boz und der ursprüngliche Schlagzeuger Chris alle lebten und zur Schule gingen. Ich trat 1982 bei, als ich Phil traf, der sich eine Wohnung mit einem Kerl teilte, mit dem ich zusammen in einer Band namens »Poorboys« spielte.

rockin and rollin: Wie war die Rockabilly-Szene damals in England gewesen und was hat euch daran gefallen?

John Buck: Es war sehr neu. Die Leute hatten begonnen, sich 50’s Rockabilly Platten aus den USA zu holen, aber vor allem war es, Bands wie »Crazy Caven«, »Matchbox« etc. live zu hören und zu erleben. Und natürlich wenn man in Clubs wie »The Royalty« in Southgate North London ging, da war es immer gut gewesen.

rockin and rollin: Für viele seit ihr, neben Bands wie« Restless«, »Stray Cats« oder »Blue Cats« die absoluten Wegbereiter für den Neo-Rockabilly. War euch damals bewusst, dass ihr der Rockabilly-Musik einen ganz neuen Stil gebt?

John Buck: Ich denke, all diese Bands haben ihren eigenen Stil der Musik hinzugefügt. Wir standen halt für den Glamour / Punk-Stil.

rockin and rollin: Wie war das Gefühl, als ihr gemerkt hattet, dass ihr mit eurer Musik einen Nerv getroffen habt und der Erfolg begann?

John Buck: Es ist ein tolles Gefühl. Denn das ist es, wofür wir spielen!

rockin and rollin: Aus eurer persönlichen Sicht, hat sich die Musik und die Szene im Rockabilly seit den 80er bis heute geändert? Und wenn ja, wie?

John Buck: Die Szene erreichte in den frühen 80er Jahren einen Höhepunkt. Es ist dann weniger geworden, aber immer noch ein große Masse an Leuten die der Musik folgen. Es gibt immer noch junge Leute, die in in die Szene hineinkommen. Also sind es nicht nur die »alten Gesichter«, die unsere Konzerte besuchen. Es gibt viele gute Festivals auf der ganzen Welt, welche die Szene weiterhin am Leben halten.

rockin and rollin: Eure Songs wie »Marie Celeste«, »Rockabilly Guy«, »John, I’m only Dancing« oder »Make A Circuit With Me« haben Kultstatus und jeder kennt sie. Wie sind die Songs entstanden?

John Buck: »John I’s only dancing« von David Bowie war schon ein großer Erfolg und als die Polecats dem Lied einen Rockabilly-Style gaben war das schon ein guter Zug. »Rockabilly Guy« war eigentlich die erste Single, bevor die Band bei Phonogramm unterschrieb, und war einer der ersten Original-Songs der Band. »Make a circuit« ist nicht wirklich Rockabilly und ich denke, das ist es, was es herausstechen lässt.

rockin and rollin: Welche von euren eigenen Songs bedeutet euch persönlich sehr viel und warum?

John Buck: Ich glaube nicht, dass es einen besonderen Song gibt. Manche spielen wir einfach lieber als andere.

rockin and rollin: 1977 habt ihr euch als Band gegründet und seit nun seit 40 Jahren musikalisch in der ganzen Welt unterwegs, und immer noch so voller Power und Leidenschaft, mit der ihr überall eure Fans begeistert. Woher nehmt ihr die Kraft dafür?

John Buck: Wir stellen fest, solange wir immer noch auf der Bühne springen und eine Show mit voller Energie zeigen können, werden wir das tun. Und solange die Leute kommen, um uns dabei zuzusehen, werden wir es ihnen auch geben.

rockin and rollin: Wer hat euch musikalisch beeinflusst und was sind eure musikalischen Helden?

John Buck: Glam Rock und dann Punk waren meine ursprünglichen Einflüsse. Bands wie »Slade«, »Sweet«, »Mud« und dann die »Sex Pistols«, »The Clash« und die »Damned«. Aber aus Sicht des Schlagzeugers, »Keith Moon« von den »Who« war eine Legende.

rockin and rollin: Gibt es eine kleine Anekdote von einem eurer Konzerte, die ihr uns erzählen mögt?

John Buck: Es gibt viele, aber keine die man in der Öffentlichkeit erzählt!!!

rockin and rollin: Neben den »Polecats« hat jeder von euch auch andere Projekte, was könnt ihr uns über eure Projekte erzählen?

John Buck: Das ist richtig, Boz ist immer mit »Morrissey« beschäftigt und Phil spielt auch die meisten Nächte mit verschiedenen Leuten. Tim macht noch einige Solo-Shows mit verschiedenen Leuten in den Staaten, in denen er ja auch lebt. Ich habe mit den »Deltas« und dem »Guana Batz« einige Jahre gespielt, aber jetzt bin ich bei den »Polecats« hängen geblieben.

rockin and rollin: Es ist mittlerweile schon etwas her, seit dem eurer letztes Album mit neuen Songs erschienen ist. Viele Fans warten schon darauf, wird es demnächst wieder ein neues Album der »Polecats« geben?

John Buck: Das ist die 1 Millionen Dollar Frage. Wir haben in diesem Jahr eine neue Single aufgenommen und es gibt derzeit ein paar andere Tracks, an denen wir arbeiten.
Wir sprechen immer wieder über ein neues Album, aber mit Tim in Kalifornien ist es schwierig das zu organisieren. Hoffentlich Ende diesen Jahres oder Anfang nächsten Jahres werden wir es hinbekommen … einfach ein Auge drauf behalten.

rockin and rollin: Eure letzten Worte für eure Fans aus Deutschland!

John Buck: Danke für eure Unterstützung im Laufe der Jahre und wir sind immer glücklich, wieder zu euch zu kommen und unsere Freunde in Deutschland zu sehen. Wie man sagt, »bucht uns und wir kommen!«

rockin and rollin: John, ich danke dir sehr für das tolle Gespräch und ich hoffe euch bald wieder live auf der Bühne sehen zu dürfen!