auf ein Bier mit Eric and the wild boys

Deutschsprachiger Rockabilly ist seit den 80er für mich persönlich eine wichtige und nicht mehr wegzudenkende Sparte des Rockabillys in Deutschland. Gerade in der damaligen Zeit war es was Neues, was Wildes, Party machen, wo man mitsingen konnte, womit man sich identifizierte. Und ich denke dieses Feeling und Verbundenheit ist bis heute noch so. Eine Reihe dieser Bands und deutschen Rockabilly Songs sind bis heute im Kopf geblieben und man braucht nur die Melodie zu summen oder die erste Strophe ansingen und schon weiß die Masse der Leute, um was es geht, singt mit und Party pur ist angesagt. Einige Bands sind bis heute aktiv und erfolgreich, man sehe z.B. die »Rockabilly Mafia«, »Panhandle Alks« oder »Heavy Teddys«, andere haben sich im Laufe der Zeit aufgelöst, wie z.B. »Mess Of Booze« oder die »Ol’ Rockin’ Bordsteinkloppers«. Doch nur sehr selten kommt heutzutage eine neue Rockabilly-Band daher und versucht mit ihren Texten und Musik dieses Feeling von Party und Spaß wieder aufzunehmen - bis jetzt! »Eric and the wild boys« sind musikalisch, wenn man jeden Einzelnen von den Jungs nimmt, keine Unbekannten in der deutschen Rockabilly-Szene, und zusammen rocken sie nun mit feinsten Rockabilly-Sound und deutschen Texten das Land.

Erik and the wild boys

Eric and the wild boys:
Eric Schmaler – Gesang/Gitarre
Chris Doepper – Gitarre
Tobias Richter – Bass
Oliver Clayton – Schlagzeug
Plattenfirma: -
Booking: ericandthewildboys(at)gmail.com
Weitere Infos:
- Facebook
- Soundcloud
- YouTube

Interview:

rockin and rollin: »Eric and the wild Boys«, entstanden wie Phönix aus der Asche. Drei Ex-Heavy Teddys und ein Ex-Panhandle Alk sitzen zusammen, jammen ein wenig, ein Bierchen dazu, ein Nenner und »Eric and the wild Boys« waren geboren. Kann man es so sagen, oder wie habt ihr euch genau zusammengefunden und was war der Auslöser dann als Band zusammen zu starten?

Eric: „Also…. Es war in einer lauen Sommernacht im Jahre 2017…“
Nein, wir sind alle aus der Köln/Bonner Ecke und kennen uns schon lange.
Oli, Chris und ich haben zusammen bei den »Heavy Teddys« gespielt, Chris früher auch bei den »Panhandle Alks« und der Tobi ist auch als Musiker schon lange in der Szene unterwegs. Man könnte sagen, FAST alle von uns können gar nix anderes als deutschen Rock ’n’ Roll und irgendwie ist das tatsächlich auch fast so gewesen, wie du sagst!
Und da wären wir wieder bei der lauen Sommernacht im Jahre 2017…
Nicht ganz, aber das man beim lockeren Rumschrammeln plötzlich bei deutschen Texten landet, liegt einfach daran, dass wir mehrheitlich halt DAS immer gemacht haben. „Deutschen Rock ’n’ Roll “.
Für mich persönlich bot dies zudem die Chance, jene Songs zu schreiben und zu spielen, die ich eigentlich auch schon immer machen wollte und die teils seit über 20 Jahren bei mir in der Schublade lagen.
Apropos… Wir proben übrigens bei Tobi im Partykeller und da steht ´ne Bar 🙂

rockin and rollin: Eric, Chris und Oli, ihr drei wart ja bisher bei den »Heavy Teddys«, warum seit ihr bei den »Heavy Teddys« ausgestiegen, wenn ich mal ganz so direkt fragen darf?

Oli: Ausgestiegen trifft es nicht wirklich. Aber das ginge zu weit, das alles öffentlich breitzutreten. Eric spielt schon seit 2016 nicht mehr mit und Chris und ich sind seit März 2017 nicht mehr dabei. Eine Band ist wie eine Ehe oder eine Familie. Manchmal gehen halt die Vorstellungen auseinander und wenn das oft passiert steht am Ende eine Trennung. Eigentlich nichts Ungewöhnliches. Bei »Eric and the wild Boys« z.B. hat jeder seinen Job. Eric ist federführend beim Entwickeln von Songs, ich mache das Management und Booking, Tobi ist der Barkeeper und hält den Bandbus zusammen und der Chris geht Bier holen. Eine gut eingespielte Ehe funktioniert letztlich genau so.

rockin and rollin: Nun habt ihr mit »Eric and the wild Boys« musikalisch eine ganz neue Kombination. Wobei, bei eurer Kombination schreit alles nach deutschsprachigen Rockabilly, wird es das sein oder was darf man musikalisch von euch alles erwarten?

Oli: Das Programm ist ganz klar deutscher Rockabilly und stark geprägt vom musikalischen Background aller Bandmitglieder. Insbesondere Eric´s und meine vielfältigen musikalischen Erfahrungen in diversen Bands von Standard Rock´Roll, über Neo bis Surf, vom Liebeslied bis zur Bier Hymne, ist einfach eine geniale Kombination! Dazu kommt, dass Tobi ein äußerst versierter Kontrabassist ist, der u.a. auch einige Jahre Erfahrung im Jazz hat. Da offenbaren sich plötzlich musikalische Möglichkeiten von denen ich als Rock´n Roller gar nicht wusste, dass es sie gibt.
Mit Chris, unserem ehemaligen »Panhandle Alk«, haben wir an der Gitarre einen Meister an seinem Instrument. Auf seiner Gitarre klebt sogar noch original ein kleiner Setlistzettel von seinem letzten Alks Konzert. Die Zeit beim Isi hat ihm musikalisch einen hohen Wiedererkennungswert verliehen.Und die Spielart bekommt der nie mehr raus. Und das ist auch gut so, denn genau so soll das klingen!
Ich selbst habe neben den Jahren als Gründungsmitglied bei den »Heavy Teddys«, schon in den Achtzigern beim »Raw Bop Trio« – einer Neo Rockabilly Band – getrommelt. Heiko von den »Foggy Mountain Rockers« hatte damals als Gastsänger bei uns seinen ersten Auftritt auf einer Bühne. Nach der Auflösung des RBT ist ein Teil der Musiker (Marko+Jummi) Gründungsmitglieder bei den »Foggys« geworden und ich bei den »Heavy Teddys«, die zeitgleich gegründet wurden.
So hat im Lauf der Jahre jeder sein musikalisches Faible herausgefunden und vorangetrieben. Die Szene ist ja überschaubar. Insbesondere als Musiker läuft man sich da öfter über den Weg. Alle vier von uns haben da ähnliche Backgrounds.

rockin and rollin: Ich durfte ja schon in einigen von euren Liedern reinhören, und ich muss sagen, euer Sound gefällt mir super. Klasse Riffs, Texte zum Mitsingen, Musik, die sofort in die Beine geht und eigene Songs, keine Cover. »Wild German Rockabilly«, gerne mehr davon! Mir persönlich gefällt es sehr gut, wenn eine Band mutig und kreativ genug ist, mit eigenen Songs anstatt mit Covern an den Start zu gehen. Warum stand für euch sogleich fest, dass wenn ihr startet, dann mit eigenen Songs? Oder wird es auch zukünftig Coversongs geben?

Tobi: Eric ist ein hervorragender Komponist, der die Schublade randvoll gefüllt hat mit guten Stücken und Ideen. Die Texte entstehen auch u.a. in Zusammenarbeit zwischen Eric und Oli. Wobei man aber sagen muss, dass der Oli die alkoholgeschwängerten Sachen beisteuert und Eric mehr so im Herzschmerz zuhause ist. Aber auch die Schmonzetten rocken, so ist für jeden das Passende dabei.
Deutsche Cover die rocken sind aber auch mit dabei, denn wir finden, dass die guten Klassiker auf einer wilden Party einfach nicht fehlen dürfen.

rockin and rollin: Wie entstehen eure Lieder? Hat einer von euch die Idee und alle steigen darauf ein und zusammen entsteht der Song oder habt ihr hier eine feste Aufgabenteilung?

Chris: Meistens ist es so, dass Eric einen Riff, eine kleine Melodie im Ohr hat. Eric ist da die treibende Feder, was das angeht. Entweder hat er direkt eine Textidee und setzt die um und bei der Probe verfeinern wir dann alle zusammen noch ein wenig oder alle steuern ihre Ideenvorschläge bei. Wir finden Rock´n Roll sollte nicht zu kompliziert sein, sondern möglichst gerade aus laufen.

Oli: Man braucht auch keinen High Tech und 128 Kanäle um einen Song entstehen zu lassen oder zu mischen. Da reichen uns schon 4 davon!
So sind übrigens auch unsere ersten Songs entstanden, die man auf unserer SOUNDCLOUD Seite anhören kann. Live eingespielt, 4 Kanäle, fertig. Anfang der 60er waren vier Kanäle revolutionär. Auch das Video von „Lasst uns trinken gehen“ wurde von Eric mit nur 4 Spuren live aufgenommen und gemischt. Genau so hört es sich live auch an. Was bringt es, wenn man mit den technischen Möglichkeiten derart rumspielt, dass man im Endeffekt einen Song rausbekommt, den man live auf der Bühne so gar nicht spielen kann? Und was hat das dann noch mit Rock´n Roll zu tun? Rock´n Roll ist rau und ungehobelt. Das soll man ja auch hören können. Das ist jedenfalls unsere Meinung!

rockin and rollin: Mit einer neuen Band zu starten bedeutet auch neue musikalische Herausforderungen aber auch neue Kreativität, frische Ideen, Sounds, Gedanken … und man kann es einfach ausprobieren und umsetzen, da man nicht in einer jahrelang aufgebauten festen Schiene eingefahren ist. Und wie ich bei euch mitbekommen habe, sprudelt ihr geradezu über vor Ideen und Energie. Was sind eure Pläne und was darf man zukünftig von euch erwarten? Und warum deutsch?

Chris: Aus unserer Sicht gibt es zu wenig Bands, die deutsch singen. Irgendwie sind das immer noch dieselben, wie früher von 20 Jahren ohne das neue dazu gekommen sind. Da fallen uns auf Anhieb natürlich die »Alks« ein, die »Badland Slingers«, die »Heavy Teddys«, die »Kentucky Boys«, »Rockabilly Mafia« und »Tom Toxic«. Bei englischsprachigen Bands ist das vollkommen anders. Da hat man manchmal das Gefühl, in jedem Dorf von hier bis Buxtehude gründet sich jeden Monat eine neue Rock´Roll Combo.

rockin and rollin: Nachdem man ja nun ein wenig in eurem Sound reinhören kann, will man euch sicherlich nun auch live sehen. Gibt es da schon Termine oder wie ist da die Planung?

Eric: Wir lassen alles ganz geschmeidig auf uns zukommen und machen uns da keinen Stress, aber wir sind schon immer darauf fokussiert, vorwärts zu kommen. Denn hat man eine Vision hat, erreicht man auch seine Ziele …! Und wenn wir in Tobi´s Hausbar proben, bekommt der ein oder andere schon mal öfters Visionen. 🙂
Für 2018 würden wir mal vorsichtig ca. 8-10 Gigs einschätzen und dann schauen wir mal. Wir sind gerade in der Planung mit den ersten Gigs.
Die veröffentlichen wir dann selbstverständlich auf unserer Facebook Seite!

rockin and rollin: Wenn man euch weiter auf der Spur bleiben möchte, wo findet man aktuelle Infos über euch, eure Songs und Auftritte?

Eric: Am besten auf unserer Facebookseite, aber besucht auch gerne mal direkt unsere Soundcloud und YouTube Seite.

rockin and rollin: Ich danke euch sehr für das Gespräch!