DooWop im Pott Vol.4

Mittlerweile geht »DooWop im Pott« in die vierte Runde und Organisator Thorsten Laufer kann auch dieses Mal den Freunden des DooWop für den 21.04.2018 mit »Freddy Velas and the Silvertones«, »The Sparkles« und »The Chaperals« ein grandioses Line-Up bieten, welches man sich nicht entgehen lassen sollte! Doch wie entstand die Idee zu diesem Event und was kann man beim »DooWop im Pott Vol.4« erwarten? Wir haben Thorsten Laufer diese und einige andere Fragen gestellt ...

Thorsten Laufer

DooWop im Pott Vol.4
Wann: 21.04.2018
Wo: Musiktheater Piano
Lütgendortmunder Str.43
44388 Dortmund

Weitere Infos:
- Facebook: DooWop im Pott
- Webseite: DooWop im Pott

Interview:

rockin and rollin: Thorsten, mittlerweile geht »DooWop im Pott« in die vierte Runde und das Event hat sich zu einem festen Treffpunkt für DooWop Fans aus ganz Europa gemausert. Wie kam es überhaupt zu der Idee, dem DooWop ein festes wiederkehrendes Event in Deutschland zu geben?

Thorsten Laufer: Weil es auf den großen Events, »Rockin arond the christmas tree« oder »Kaunitz«, immer DooWop-Gruppen gab, das Publikum sich aber nie ausschließlich auf die Musik fokussiert hat. Wir wollten einfach mal die »Harmonyfreaks« alle zusammenbringen.

rockin and rollin: Von der Idee bis zur endgültigen Umsetzung ist es ja ein großer Schritt, wie gestaltete sich die Organisation des ersten »DooWop im Pott« und wie war die Resonanz der Leute auf die Idee zu diesem Event?

Thorsten Laufer: Zunächst: Es war ein Dreierteam aus Buddy Krämer, Michael Kux und mir. Wir waren alle voller Enthusiasmus und blauäugig!
Mehrere tausend Euro privat vorfinanziert, haben uns als Veranstaltungslaien um JEDEN Kram selbst gekümmert! Location, Technik, Hotels, Flüge … Ich hab noch nie so geschwitzt, wie davor … klappt alles? Machen wir wenigstens Plusminus Null??? DIE RESONANZ WAR GEWALTIG!
Aus ganz Europa kamen sie … gezockt und gewonnen!

rockin and rollin: Mit einer neuen Idee und dem dann ersten großen Konzert kommt ja auch das »zittern«, wie wird es angenommen, reichen die Besucherzahlen aus für ein weiteres Event, wie kommen die Bands an, klappt alles? Wie war »DooWop im Pott Vol.1« für euch innerlich und hattet ihr mit dem großen Erfolg gerechnet?

Thorsten Laufer: Innerlich war es definitiv Erleichterung, und wir hatten aber selbst auch den größten Spaß!
Mamen Salvador von den »Velvet Candles »hat mich Backstage in Unterhose gesehen … es war mit der intensivste Konzertabend, den ich je erleben konnte/durfte! Man kam an Leute ran, die man sich vorher nicht traute anzusprechen …
Mit dem Erfolg gerechnet? Eher innerlich gehofft, dass es kein totaler Reinfall wird …

rockin and rollin: In den USA erfreut sich der DooWop bis heute einer großen Begeisterung und entsprechend großer Fangemeinde, wohin es hier in Europa eher ein Nischenbereich ist. Wie erklärst du dir das?

Thorsten Laufer: Die gesamte deutsche und europäische Neoszene, egal ob Rockabilly oder DooWop, hat ja das über Jahrzehnte aufgegriffene aus den Staaten adaptiert. Auch wenn vieles im Veranstaltungsbereich heutzutage retro/fashion/mainstreammäßig aufgezogen wird, war es doch eher ein „kleiner Haufen“ der bis heute diese Musik lebt. Aber letztendlich entspricht sie ja nicht unsere eigene Unterhaltungskultur seit den 50er Jahren. In Amerika ist es nach wie vor Volksmusik im besten Sinne, „entsprungen“ vor Jahrzehnten aus der eigenen Kultur.

rockin and rollin: Nicht jeder der Rock’n’Roll mag, mag auch DooWop, was das Zielpublikum zu solch einem Event ja auch ein wenig einschränkt. Dennoch sind die Veranstaltungen trotz Nischenbereich extrem gut besucht und das besuchertechnisch gesehen auch weit über die normalen DooWop Fans hinweg. Vielleicht liegt der Reiz gerade darin hier etwas »Besonderes«, was weit über die sonstigen Konzerte in der Szene geht, zu sehen. Oder wie siehst du es?

Thorsten Laufer: Darüber könnte man Tage schreiben. Aber eines ist Fakt: Man muss als Veranstalter hart arbeiten, um die Leute auch zum Event zu bekommen. „DooWop im Pott“ war, ist und wenn es weitergeht, bleibt eine kleine und familiäre Clubgeschichte.
Der Reiz ist immer der die Leute begeistern zu wollen und auch „Billys“ zu gewinnen, oder von mir aus noch härtere … den einen oder anderen DooWop-Song kennt fast jeder, und wenn sie beim Konzert nur heimlich mit den Füßen wippen …
Wenn der große Abend dann da ist und die erste Band auf die Bühne kommt, DAS ist für mich persönlich der Reiz!!!! Hunderte Konzerte als Besucher gesehen, aber, SELBST was aufzuziehen ist, trotz der ganzen Arbeit einfach nur geil! (Man verzeihe mir das ordinäre Wort)

rockin and rollin: 2016 hieß es ja, es wird keinen »DooWop im Pott« mehr geben. Eine Aussage, die ihr mit eurem Event im August 2017 dann widerlegen konntet. Wie kam es zu der Aussage, dass es kein »DooWop im Pott« mehr geben wird und was hat euch dann dazu bewogen, doch weiterzumachen?

Thorsten Laufer: Aus der Orga von Vol. 1 2014 ist Michael Kux ausgestiegen, und trotz eines großartigen Vol. 2 mit einem rein deutschen Line-Up 2015 auch Buddy Krämer. Dafür hatte ich Verständnis. Er ist Familienvater und beruflich stark eingebunden. Und so ein Event frisst viel Deiner Freizeit. Ich alleine hatte dann weder die Mittel noch die Möglichkeit, um weiterzumachen. Dank eines zufälligen Gesprächs mit der Agentur »3dog-entertainment« aus Dortmund, Pächter des »Musiktheaters Piano« und Veranstalter von »Rocking around the christmas tree«, hat sich dann dankenswerterweise doch die Möglichkeit ergeben weiterzumachen. Veranstalter ist seit dem 3dog, ich bin da ehrenamtlicher freier Mitarbeiter und bringe nach wie vor alles unter die Leute. Ohne starken Partner geht es definitiv NICHT.

rockin and rollin: 2017 kam dann auch das »DooWop im Norden«, welches ebenso mit einem großartigen Line-Up überzeugen konnte. Ist aus deiner Sicht in der doch überschaubaren DooWop Szene überhaupt »Platz« für jährlich zwei solche großen Events?

Thorsten Laufer: Nein

rockin and rollin: Was verbindest du persönlich mit DooWop und was macht für dich diesen ganz besonderen Reiz an dieser Musikrichtung aus?

Thorsten Laufer: Ich kam Ende der 80er, Anfang der 90er durch die »Mysterials« zum DooWop. Du kannst diese Liebe nicht erklären!!!! Man liebt es oder halt nicht. Es sind diese ganzen „Dreaming“akkorde, diese Gesangssprünge ins Falsett, die Harmonien. Aber da ich ja selbst auch mal gesungen habe, jedoch zum Glück für andere nie auf einer Bühne: wenn sich der Backrounddreiklang aus Bariton, zweiter und erster Tenor im richtigen Tonabstand „trifft“ ist das ein Flimmern, eine Resonanzschwingung in der Luft die du in sämtlichen Gliedmaßen spürst !

rockin and rollin: Gute DooWop Formationen sind je sehr überschaubar und viele Bands leben im Ausland. Wie schwer ist es hier entsprechende Bands für »DooWop im Pott« zu finden und nach welchen Kriterien sucht ihr aus?

Thorsten Laufer: Man MUSS fast eine Band aus dem Ausland nehmen, um drei Bands auf einem gleichwertigen Level zu haben. Man kann kaum im zweijährigen Abstand immer die gleichen Bands buchen. Das funktioniert zwar in Kaunitz, aber die Art der Veranstaltung ist auch eine andere. Hier in Deutschland ist es verdammt schwer!!! »Crystalairs«, »Retromantics«, »Fairytales«, »Nymonics« … und dann?
Keine frage, dass es noch andere sehr gute Bands gibt, aber wir kommen nun zu deiner Frage: Wie gut sind sie in einem Club auf der Bühne? Können sie das Publikum mitreißen? Haben sie den Namen um Karten zu verkaufen??? Das diesjährige Line-Up ist eigentlich GENAU das, das wir uns wünschen! Aber leider auch immer eine Frage des Geldes. Es lohnt sich eigentlich kaum, eine Altstarband z.B. aus den Staaten zu holen. Eintrittspreise über 30 Euro kann man der Szene kaum vermitteln …

rockin and rollin: Bands aus dem Ausland bedeuten ja auch immer einen großen logistischen Aufwand. Flüge, Hotels, sollte eine Band kurzfristig ausfallen, heißt es einen Plan B in der Hinterhand zu haben. Stress pur oder mittlerweile Routine?

Thorsten Laufer: Stress pur

rockin and rollin: Was ist dein ganz persönliches Highlight aus den bisherigen »DooWop im Pott« Konzerten?

Thorsten Laufer: Mit lauter Leuten zu tun zu haben, von denen man sich vor über 20 Jahren Platten gekauft hat, und zweifelsohne Den Hagerty von den »Darts« und« Rocky Sharpe and the Razors«, DIE Bassstimme überhaupt, extrem durchgeknallt, aber eine Legende!!! Als Köttel schon »Darts« gehört und dann fragt dich derselbe Typ wo die Toiletten sind ….

rockin and rollin: Du bist ja gerade in der »heißen Phase« des »DooWop im Pott Vol.4«. Tausend Sachen sind noch zu erledigen, improvisieren, organisieren, umsetzen und den Gesamtüberblick behalten. Eigentlich kein Kopf für irgendwas anderes, aber mal ehrlich erwischt du dich nicht schon mitunter dabei in Gedanken schon leicht an »Vol.5« zu arbeiten? Oder startet der Gedankenprozess erst nach dem Event?

Thorsten Laufer: Ganz ehrlich? In der heißen Phase denke ich mir immer „danach war es das“! Vol. 5? Keine Ahnung … immer wieder ein neues, geniales Line-Up zu „bauen“ ist schwer. Ich muss selbst dran glauben, sonst brauche ich mich nicht an die Arbeit zu machen.

rockin and rollin: Wie siehst du die Zukunft und die nächsten Jahre des »DooWop im Pott«? Besondere Ziele, Vorstellungen?

Thorsten Laufer: Nein. Lass Vol. 4 einen Erfolg werden, dann ist erst mal monatelang Ruhe im Schädel, auch um wieder mehr Zeit für anderes zu haben. Ich hab ja auch noch einen Vollzeitjob als Elektriker, Frau, Hof, Hund … nach einer langen Denkpause kommt das Kribbeln von ganz alleine zurück.

rockin and rollin: Gibt es noch eine persönliche »Traumband«, welche du gerne einmal beim »DooWop im Pott« spielen sehen möchtest?

Thorsten Laufer: Ja! John Gummoe, Mister „Rhythm of the Rain“, die kompletten Original »Darts« und die »MYSTERIALS« mit dem Lineup Torge Harting, Rainer Brunn, Markus Göltzer, Lars Baumann und Kai Schuchardt, nach dem Comeback der »Chaperals« DIE Reunion überhaupt!

rockin and rollin: Nun steht am 21.04.2018 »Doo Wop im Pott Vol.4« vor der Tür, was erwartet die Besucher bei diesem Event?

Thorsten Laufer: Ich sage mal Nachschauen unter www.doowop-im-pottde … hahaha!
Neben dem für mich wichtigen Rahmenprogramm mit Vintagehairstyling, Fashion Sale, BBQ-Food, CD/Vinyldealer mit das beste Line-Up, was wir machen konnten: klassischer DooWop aus Italien, hinreißender und authentischer Girlgroupsound aus Spanien und ein nicht mehr für möglich gehaltenes Comeback einer deutschen Highendband!
»Freddy Velas and the Silvertones«, »The Sparkles« und »The Chaperals« … mehr geht kaum ! So unterschiedlich sie sind, so gleichwertig allemal! Es ist die Mischung aus Line-Up, Location, Bühne und vor allem DEM PUBLIKUM, was es ausmacht! Ohne Atmosphäre und einer stimmigen Location und angeödetem Publikum kann auch die beste Band der Welt nix machen … aber alles passt, darauf bin ich ehrlich gesagt verdammt stolz!!!
In diesem Sinne …

rockin and rollin: Thorsten, ich danke dir sehr für das Interview und weiterhin viel Erfolg mit »DooWop im Pott«!